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de/rechnertechnik/fruehe-computer.shtm
r204 r212 45 45 </div> 46 46 <div class="box left clear-after"> 47 <img src="/shared/photos/rechnertechnik/ lab-12.jpg" width="400" height="485" alt="DEC LAB-12" class="nomargin-bottom" />47 <img src="/shared/photos/rechnertechnik/pdp-12.jpg" width="400" height="485" alt="DEC LAB-12" class="nomargin-bottom" /> 48 48 <div class="bildtext"> 49 49 <h3 id="pdp12">PDP-12, LAB-12</h3> -
de/rechnertechnik/gamma10.shtm
r184 r212 10 10 --><!--#set var="next" value="univac9200.shtm" 11 11 --><!--#set var="next_title" value="Univac 9200" 12 --><title> technikum29 - <!--#echo var="title" --></title>12 --><title>Technikum29 - <!--#echo var="title" --></title> 13 13 14 14 <!--#include virtual="/de/inc/head.inc.shtm" --> … … 24 24 <p class="bildtext"><b>BULL Gamma 10 EDV-Anlage</b></p></div> 25 25 26 <p>1963 brachte BULL (General Electric) den GAMMA 10 (G10) auf den Markt, der insbesondere für kommerzielle Anwendungen im Lochkartenverfahren gedacht war. Dies war der unmittelbare Nachfolger der Tabelliermaschine (mit oder ohne Gamma 3). Im Gegensatz zu den Großanlagen benötigte der G10 nur einen ca. 20m² großen Raum, der nicht klimatisiert werden musste. Die Leistungsaufnahme beträgt maximal 2,5 kW. 26 <p>1963 brachte BULL (General Electric) den GAMMA 10 (G10) auf den Markt, der insbesondere für kommerzielle Anwendungen im Lochkartenverfahren gedacht war. Dies war der unmittelbare Nachfolger der Tabelliermaschine (mit oder ohne Gamma 3) und der erste von Bull selbst entwickelte Computer der 2. Generation.<br> 27 Im Gegensatz zu den Großanlagen benötigte der G10 nur einen ca. 20m² großen Raum, der nicht klimatisiert werden musste. Die Leistungsaufnahme beträgt maximal 2,5 kW. 27 28 <br/>Die Grundausrüstung besteht aus der Zentraleinheit mit Steuerpult, der Lochkartenlese-/Stanzeinheit und dem separaten Trommeldrucker. Der Arbeitsspeicher ist ein Kernspeicher der wahlweise 1kB bis maximal 4 kB Kapazität hatte. Für die Programmierung stehen 59 unterschiedliche Grundoperationen zur Verfügung. 28 29 <br/>Die Zykluszeit des Kernspeichers beträgt 7 Mikrosekunden. Der Rechner kann gleichzeitig 300 Karten pro Minute lesen und stanzen. Entsprechend gigantisch ist das Stanzwerk. 5 komplette Lochkarten pro Sekunde zu stanzen ist eine beachtliche Leistung. Der Drucker schafft immerhin 300 Zeilen pro Minute (Zum Vergleich: Der Drucker unserer UNIVAC 9400 Anlage ist mehr als dreimal so schnell). -
de/rechnertechnik/univac9200.shtm
r182 r212 21 21 22 22 23 <p>Die UNIVAC 9200 bzw. 9300 ist eine lochkartenorientierte EDV-Anlage die 1966 auf den damals explodierenden EDV-Markt kam. Selten sind solche Anlagen vollständig erhalten geblieben, die dazu noch umfassend dokumentiert sind. Der Wunsch, diese wieder zur vollen Funktion zu bringen schlummert seit 4 Jahren in unseren Köpfen und wird nun Realität. Das ist eine Herausforderung die viel Zeit beansprucht, sowie einiges an "elekronischer Denkarbeit".<br>24 Die Anlage wurde zunächst per Spedition aus dem Archiv ins Museum transportiert. Wie bei allen Restaurationen beg innt die Arbeit mit dem gründlichen Säubern der Geräte. Bereits hier begannendie Probleme: Die Schaumgummi-Verkleidungen der Gehäuseinnenseiten sind im Laufe der Zeit entweder zu Staub zerfallen (relatives Glück) oder sie haben sich zu einer klebrigen, teerartigen Masse verändert (ausgesprochenes Pech). Wir mussten mit beidem kämpfen.<br>25 Mittlerweile wurden die Lärmdämm-Matten (Schaumgummi) erneuert, wodurch die Geräte von innen wieder top aussehen.23 <p>Die UNIVAC 9200 bzw. 9300 ist eine lochkartenorientierte EDV-Anlage die 1966/67 auf den damals explodierenden EDV-Markt kam. Selten sind solche Anlagen vollständig erhalten geblieben, die dazu noch umfassend dokumentiert sind. Der Wunsch, diese wieder zur vollen Funktion zu bringen schlummert seit 4 Jahren in unseren Köpfen und ist nun Realität. Das war eine große Herausforderung die viel Zeit beanspruchte, sowie einiges an "elekronischer Denkarbeit".<br> 24 Die Anlage wurde zunächst per Spedition aus dem Archiv ins Museum transportiert. Wie bei allen Restaurationen begann die Arbeit mit dem gründlichen Säubern der Geräte. Bereits hier zeigten sich die Probleme: Die Schaumgummi-Verkleidungen der Gehäuseinnenseiten sind im Laufe der Zeit entweder zu Staub zerfallen (relatives Glück) oder sie haben sich zu einer klebrigen, teerartigen Masse verändert (ausgesprochenes Pech). Wir mussten mit beidem kämpfen.<br> 25 Mittlerweile wurden die Lärmdämm-Matten (Schaumgummi) erneuert, wodurch die Geräte auch von innen wieder top aussehen. 26 26 <br> 27 Volumenmäßig besteht diese Anlage vorwiegend aus Mechanik, insofern erwarten wir hier viele Überraschungen. Daher bestand die nächste Aufgabe darin, die teils festsitzende Mechanik für den Transport der Lochkarten wieder gangbar zu machen und einige Kugellager sowie Antriebsrollen und -riemen zu erneuern. Alleine der Lochkartenstanzer weist 15 Zahnriemen auf! 28 <br>Der Lochkartenleser, der stolze 500 Karten pro Minute liest, arbeitet wieder und auch die Mechanik des Stanzers läuft mittlerweile einwandfrei was jedoch nicht bedeutet, dass die Lochkartenperipherie auch mit der Steuerung über den Prozessor funktionsfähig ist (Test kommt später).</p> 27 Volumenmäßig besteht diese Anlage vorwiegend aus Mechanik, insofern hatten wir hier viele Überraschungen erwartet. Daher bestand die nächste Aufgabe darin, die teils festsitzende Mechanik für den Transport der Lochkarten wieder gangbar zu machen und einige Kugellager sowie Antriebsrollen und -riemen zu erneuern. Alleine der Lochkartenstanzer weist 15 Zahnriemen auf!</p> 29 28 30 29 <div class="box center auto-bildbreite"> … … 34 33 Lochkartenstanzer</p></div> 35 34 36 <p> Anschließend müssenviele der Verkleidungsbleche neu lackiert werden damit die Anlage auch äußerlich unseren Anforderungen entspricht.<br>35 <p>Später müssen noch viele der Verkleidungsbleche neu lackiert werden damit die Anlage auch äußerlich unseren Anforderungen entspricht.<br> 37 36 38 Danach ist der Stabdrucker an der Reihe. Er lässt sich jedoch nur über den Prozessor steuern, so dass wir dann auch schon die erste spannende Inbetriebnahme vornehmen müssen. Hier warten mit Sicherheit noch viele Fehler auf uns.<br>39 Die Mühe der aufwändigen Restauration wird sich lohnen, da diese Anlage als reine Lochkartenmaschine mit Assembler-Programmierung einen historischen Seltenheitswert hat.<br>37 Danach war der Stabdrucker an der Reihe. Er lässt sich jedoch nur über den Prozessor steuern, so dass wir dann auch schon die erste spannende Inbetriebnahme vornehmen mussten.<br> 38 Die Mühe der aufwändigen Restauration hat sich gelohnt, da diese Anlage als reine Lochkartenmaschine mit Assembler-Programmierung einen historischen Seltenheitswert hat.<br> 40 39 Für besonders interessierte Leser berichten wir unten in einem "Reparatur-Blog" über die laufenden Fort- und Rückschritte bei der umfangreichen Reparatur der Univac 9300. Damit gewinnen Sie einen Einblick in den Aufwand, den eine solche Restauration erfordert. Engagement und Geduld sind Eigenschaften, die hier besonders gefragt sind. <br> 41 40 Eine Extraseite über technische Besonderheiten der EDV-Maschine folgt später.</p> … … 59 58 <b>16.6.2010:</b> Bei der Erst-Reparatur von Computern, die seit mindestens 30 Jahren nicht mehr eingeschaltet wurden, muss man auch vorübergehende Rückschritte hinehmen. Viele elektronische und mechanische Teile zeigen erst nach und nach, dass diese lange Zeit nicht spurlos an ihnen vorüber ging. Die vor Wochen noch funktionsfähige Punch (Lochkartenstanzer) zeigt immer mehr Fehler; es lassen sich jetzt überhaupt keine Karten mehr bewegen.<br> 60 59 Dafür konnten wir bereits ein Programm: "Printer Loop" per Lochkarten eingeben. Der gewaltige Drucker läuft sogar an, druckt aber noch nicht. Nach jeweils ca. 2 min. löst eine Thermo-Sicherung aus und beendet den Druckversuch.<br> 61 <b>25.6.2010:</b> Die Thermosicherung wurde ausgelöst, da der Fliehkraftschalter der Anlaufwicklung des Druckermotors defekt war. Diese Wicklung war damit dauernd aktiv, was zu einer erhöhten Stromaufnahme führte. Der Motor läuft aber Druckbefehle werdennoch nicht ausgeführt.<br>60 <b>25.6.2010:</b> Die Thermosicherung wurde ausgelöst, da der Fliehkraftschalter der Anlaufwicklung des Druckermotors defekt war. Diese Wicklung war damit dauernd aktiv, was zu einer erhöhten Stromaufnahme führte. Der Motor läuft nun aber Druckbefehle werden immer noch nicht ausgeführt.<br> 62 61 Zusätzlich haben wir einen Kontaktfehler im Memory ausfindig gemacht. Nach der Beseitigung desselben läuft der Drahtspeicher offensichtlich über den kompletten Bereich von 8KB störungsfrei.<br> 63 62 <b>30.6.2010:</b> Einen weiteren Fehler in der Drucker-Logik konnten wir ausfindig machen und beseitigen (defekter Transistor). Der Drucker arbeitet nun zum ersten Mal nach ca. 30 Jahren und kann bereits Files aus Lochkarten in verschiedenen Formaten ausdrucken (List-Programm). Das Schriftbild des Stabdruckers ist recht gut. <br> 64 63 Nun wenden wir uns der Punch (Lochkartenstanzer) zu, die sich ja Stück für Stück von ihrer Funktion verabschiedet hat (siehe 16.6.).<br> 65 64 <b>5.8.2010:</b> Der Lochkartenstanzer läuft wieder! Das Austauschen eines defekten Transistors und ein Tropfen Öl an der richtigen Stelle haben zur vollen Funtkion geführt. Nun können wir per Programm Lochkarten duplizieren. Wir mussten jedoch die Fehlerprüfung deaktivieren, da ein Stanzfehler erkannt wird, der überhaupt nicht vorhanden ist. Diesen Defekt zu finden ist die nächste Aufgabe.<br> 66 <b>26.8.2010:</b> Die Fehler in der "Fehlerprüfung" der gestanzten Daten (Lochkartenstanzer) alle aufzufinden war eine harte Nuß. Der Computer vergleicht die Daten, die zu stanzen sind mit der Auslösung der Stanzhebel in der Stanzstation. Dazu greift er per Indunktion das Auslösen des jeweiligen Stanzhebels nach einem sehr aufwändigen Verfahren ab. Defekt waren schließlich ein (von 24) induktives Abfühlelement (siehe später), ein Transistor der die jeweiligen Induktionsspannungen verstärkt sowie eine "kalte" Lötstelle. Ferner musste die gesamte Abfühlstation (24 Stück) neu justiert werden damit die Informationen zeitgleich mit den zu stanzenden Daten am Vergleicher zur Verfügung stehen. Die mechanisch einzustellenden Elemente müssen auf 5 Mikrosekunden genau justiert werden. Nach dieser Reparatur werden alle duplizierten Lochkarten auch überprüft. Bei einer falschen Lochung stoppt der Rechner augenblicklich (was extrem selten vorkommen sollte).</p> 65 <b>26.8.2010:</b> Die Fehler in der "Fehlerprüfung" der gestanzten Daten (Lochkartenstanzer) alle aufzufinden war eine harte Nuß. Der Computer vergleicht die Daten, die zu stanzen sind mit der Auslösung der Stanzhebel in der Stanzstation. Dazu greift er per Indunktion das Auslösen des jeweiligen Stanzhebels nach einem sehr aufwändigen Verfahren ab. Defekt waren schließlich ein (von 24) induktives Abfühlelement (siehe später), ein Transistor der die jeweiligen Induktionsspannungen verstärkt sowie eine "kalte" Lötstelle. Ferner musste die gesamte Abfühlstation (24 Stück) neu justiert werden damit die Informationen zeitgleich mit den zu stanzenden Daten am Vergleicher zur Verfügung stehen. Die mechanisch einzustellenden Elemente müssen auf 5 Mikrosekunden genau justiert werden. Nach dieser Reparatur werden alle duplizierten Lochkarten auch überprüft. Bei einer falschen Lochung stoppt der Rechner augenblicklich (was extrem selten vorkommen sollte).<br> 66 <b>19.10.2010:</b> Nachdem alle verfügbaren Testprogramme (im Lochkartenformat) problemlos laufen und keine Fehlermeldungen erfolgen, stellen wir fest: <b>Der Rechner ist o.k.</b><br> 67 Nun sind wir mit der Neukonstruktion des Speichers beschäftigt. Dies ist wichtig, da nicht davon auszugehen ist, dass der Drahtspeicher noch Jahrzehnte fehlerfrei arbeitet.</p> 67 68 68 69 <p><i>Eine laufende Ergänzung folgt in unregelmäßigen Abständen</i>
Note: See TracChangeset
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