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de/kommunikationstechnik/rundfunk.shtm
r224 r226 73 73 </p> 74 74 </div> 75 <p>Ab ca. 1932 wurden die Lautsprecher in die Geräte integriert. Zusätzlich gab man sich Mühe, die Optik der Empfänger dem Zeitgeschmack anzupassen. Die beiden Telefunken Exportgeräte (T650 und T500) heben sich dabei besonders hervor. Ausgeführt als "Super" (eine erhebliche Empfangsverbesserung durch Erzeugen einer Zwischenfrequenz, die für alle empfangenen Sender gleich ist) war auch die technische Qualität deutlich gestiegen.</p> 75 <p>Diese beiden großen, stattlichen Superhet-Empfänger sind sehr selten. Der T500 wurde von Telefunken in Prag hergestellt (1931) und auch fast ausschließlich dort verkauft. In dieser schönen reichen Stadt gab es genügend Interessenten, die sich ein solches Gerät leisten konnten.<br> 76 Der T650 (links im Bild) wurde mit diesem aufwändigen Gehäuse als Exportmodell für Spanien gebaut (1932). Das hier abgebildete Gerät stammt aus dem östlichen Deutschland und überlebte die Flucht nach dem 2. Weltkrieg auf einem Leiterwagen weil die Besitzer wussten, dass ein Rundfunkgerät für den Empfang lebenswichtiger Informationen wichtig war. Beide Geräte sind mit ungewöhnlich aufwändigem Gehäuse bestückt. Der damals eingeführte <b>"Super"</b> führte durch Erzeugung einer Zwischenfrequenz, die für alle empfangenen Sender gleich ist, zu einer erheblichen Empfangsverbesserung. </p> 76 77 77 78 <div class="box left clear-after"> 78 79 <img src="/shared/photos/kommunikationstechnik/telefunken,musikschrank.jpg" width="350" height="610" alt="Telefunken Musikschrank" /> 79 80 <p class="bildtext"> 80 Der Wunsch nach "Tonmöbeln" kam schon ein paar Jahre nach der Einführung des Rundfunks. Hier ist ein <b>Telefunken 650 GK</b> Musikschrank aus den Jahren 1931/32 abgebildet. Fortschrittlich war der Plattenspieler mit "Magnetsystem" und Elektromotor; aber noch mit Grammophonnadeln und hohem Gewicht des Tonarms, welcher die Platten beachtlich strapazierte. Gegenüber dem mageren Klang eines Grammophons waren hiermit jedoch schon Musikkonserven in akzeptabler Qualität abspielbar. Das Gehäuse wurde aus edlem Nussbaum gefertigt. Das konnten sich nicht viele Menschen leisten. 81 Der Wunsch nach "Tonmöbeln" kam schon ein paar Jahre nach der Einführung des Rundfunks. Hier ist ein <b>Telefunken 650 GK</b> Musikschrank aus dem Jahre 1932 abgebildet. Fortschrittlich waren der Plattenspieler mit "Magnetsystem" und ein Elektromotor zum Antrieb der Schallplatten; aber noch mit Grammophonnadeln und hohem Gewicht des Tonarms, welcher die Platten beachtlich strapazierte. 82 Gegenüber dem mageren Klang eines Grammophons waren hiermit jedoch schon Musikkonserven in akzeptabler Qualität abspielbar.<br> 83 Das Gehäuse wurde aus edlem Nussbaum gefertigt. Das konnten sich nicht viele Menschen leisten. Solche Geräte standen z.B. im Salon von gut betuchten Bürgern, die ihren Wohlstand auch damit zu Schau stellen konnten. Heute sind sie seltene Schmuckstücke einer Sammlung historischer Rundfunkempfänger. 81 84 </p> 82 85 </div> … … 84 87 <div class="box center auto-bildbreite"> 85 88 <img src="/shared/photos/kommunikationstechnik/ultramar3.jpg" width="600" height="533" alt="Fotografie des Körting Ultramars" /> 86 <p class="bildtext"><b>K örting Ultramar</b>, das größte, aufwendigste und teuerste Gerät des Jahres 1935. 11 Röhren, zwei Lautsprecher und eine enorme Empfangsleistung zeichneten es aus.89 <p class="bildtext"><b>Körting Ultramar</b>, das größte, aufwendigste und teuerste Gerät des Jahres 1935. 11 Röhren, zwei Lautsprecher und eine enorme Empfangsleistung zeichneten es aus. 87 90 <br/>Einiges zur Technik: 100fache Empfindlichkeit eines Einkreisers, 9 Kreise, Alloptik-Skala mit Lichtprojektion, Empfindlichkeits- , Feldstärke- und Bandbreitenanzeige. Ein solcher technischer Luxus war bisher unbekannt. Daher bezeichnete man das Gerät auch als "Übersuper". 88 91 <br/>Auf Wunsch können Sie das <a class="go" name="backlink-ultramar" href="/de/geraete/ultramar_hinten.shtm">Innenleben des Ultramars sowie die Skala</a> erforschen. … … 92 95 <div class="box left clear-after"> 93 96 <img src="/shared/photos/kommunikationstechnik/metz,koffer.jpg" width="400" height="333" alt="Fotografie des Kofferradios von Metz" /> 94 <p class="bildtext">Schnell noch ein riesiger Zeitsprung zum j üngsten Modell des Museumsbestandes: Der Kofferempfänger von Metz mit eingebautem Plattenspieler. Das 1956 gebaute Gerät ist natürlich noch mit Röhren bestückt. Damit konnte man seine "Elvis Presley"-Platten im Schwimmbad abspielen. Jedoch war das Vergnügen für Jugendliche wegen der hohen Anschaffungs- und Batteriekosten kaum erschwinglich.</p>97 <p class="bildtext">Schnell noch ein riesiger Zeitsprung zum jüngsten Modell des Museumsbestandes: Der Kofferempfänger von Metz mit eingebautem Plattenspieler. Das 1956 gebaute Gerät ist natürlich noch mit Röhren bestückt. Damit konnte man seine "Elvis Presley"-Platten im Schwimmbad abspielen. Jedoch war das Vergnügen für Jugendliche wegen der hohen Anschaffungs- und Batteriekosten kaum erschwinglich.</p> 95 98 </div> 96 99 … … 105 108 <p class="Bildtext"><small>Nebenstehendes Bild: Radiomann Baukasten ca. 1950</small></p></div> 106 109 107 <p>Radiobasteln, ein Hobby aus der Anfangszeit des Rundfunks fand auch jetzt wieder Liebhaber. Bis Anfang der 60er Jahre konnten sich die bastelnden Jungen (Mädchen wurden gar nicht erst angesprochen!) ein Radiogerät selbst bauen, das auch wirklich (bescheiden mit Kopfhörer) funktionierte. Man muss bedenken, dass in einem durchschnittlichen Haushalt selten ein Fernsehempfänger und in der Regel auch nur ein einziges vom Familienoberhaupt gehütetes Rundfunkgerät stand. Mit dem Kosmos-Gerät konnte ein junjor-Bastler unabhängig von der Familie z.B. AFN hören. 110 <p>Radiobasteln, ein Hobby aus der Anfangszeit des Rundfunks fand auch jetzt wieder Liebhaber. Bis Anfang der 60er Jahre konnten sich die bastelnden Jungen (Mädchen wurden gar nicht erst angesprochen!) ein Radiogerät selbst bauen, das auch wirklich (bescheiden mit Kopfhörer) funktionierte. Man muss bedenken, dass in einem durchschnittlichen Haushalt selten ein Fernsehempfänger und in der Regel auch nur ein einziges vom Familienoberhaupt gehütetes Rundfunkgerät stand. Mit dem Kosmos-Gerät konnte ein junjor-Bastler unabhängig von der Familie z.B. AFN hören.<br> 108 111 109 110 Der Höhepunkt war der Einsatz einer Elektronenröhre. Schon der Anblick des silbernfarbig spiegelnden Glaskolbens verriet: Das ist etwas ganz Besonderes.Ansonsten hatten die Teile den Charme der Zeit: Pappe, Holz, stoffummantelte Drähte usw. Einen elektrischen Widerstand hoher Ohmzahl musste man selbst bauen: Ein Stück Papier, darauf einen dicken Strich mit einem weichen Bleistift zeichnen und schon war er fertig.</p>112 Der Höhepunkt war der Einsatz einer Elektronenröhre. Schon der Anblick des silbernfarbig spiegelnden Glaskolbens verriet: Das ist etwas ganz Besonderes. Diese spezielle Röhre (RE 074d), die schon bei Anodenspannungen zwischen 10 und 15 Volt arbeitet, war um 1950 kaum lieferbar. Der ursprüngliche Besitzer des Radiomanns musste 6 Monate auf die Lieferung warten. Schließlich wurde die Röhre von Telefunken in Mailand hergestellt und ausgeliefert. Sie kostete mehr als der gesamte Baukasten (damals 28,50 DM). <br> 113 Ansonsten hatten die Teile den Charme der Zeit: Pappe, Holz, stoffummantelte Drähte usw. Einen elektrischen Widerstand hoher Ohmzahl musste man selbst bauen: Ein Stück Papier, darauf einen dicken Strich mit einem weichen Bleistift zeichnen und schon war er fertig.</p> 111 114 <div class="box right"> 112 115 <img src="/shared/photos/kommunikationstechnik/radiomann10.jpg" width="297" height="142" alt="Staubsauger und Röhre" /></div> -
de/news.shtm
r224 r226 26 26 27 27 <ul class="news-feed"> 28 <li><h3>Januar 2011</h3> 29 Wir haben die Seite mit den PDP-8 und PDP-12 Rechnern stark erweitert und die PDP-8L mit einbezogen.<br> 30 Schauen Sie ganz einfach <a href="/de/rechnertechnik/fruehe-computer.shtm#pdp8l">hier.</a></li> 31 <li><h3>Dezember 2010</h3> 28 32 29 <li><h3>Dezember 2010</h3>30 33 "Vom Gebirg zum Ozean, alles hört der <b>Radiomann</b>".<br> 31 34 Eine Beschreibung des legendären Kosmos Lehrbaukastens gibt es <a href="/de/kommunikationstechnik/rundfunk.shtm#rad">hier.</a></li> … … 49 52 <a href="/de/entwicklungsprojekte.shtm" class="go"> "Entwicklungsprojekte"</a> eingefügt. Hier wird die Verbindung von aktueller Computertechnik mit historischer EDV Technik gezeigt.</li> 50 53 51 <li><h3>Januar 2010</h3>Ungewöhnliche Herausforderung: Die UNIVAC 9300 EDV-Anlage kam aus dem Archiv ins Museum und wird aufwändig optisch sowie technisch restauriert.52 <div class="box left">53 <img src="/shared/photos/rechnertechnik/univac9200klein.jpg" alt="Foto der UNIVAC 9300 Anlage" width="350" height="184" class="nomargin-bottom" />54 <p class="bildtext"> Univac 9300 während der Restauration, siehe neue Seite: <a href= "/de/rechnertechnik/univac9200.shtm" class="go">"UNIVAC 9200/9300"</a><div class="clear">55 56 </div>57 </li>58 54 59 60 <li><h3>Januar 2010</h3>Unsere Homepage wird übersichtlicher. Zur besseren Übersicht wurden die einzelnen Themen mit Überschriften gegliedert sowie das Design vereinheitlicht.61 </li>62 63 <li><h3>November 2009</h3>Die neue Rubrik <a href="sonstiges.shtm" class="go">"Pianola und Anderes"</a> wurde eingeführt und zeigt Exponate des Museums, die weder zur Kommunikation noch zur Computertechnik gehören, die jedoch sehr interessant sind.</li>64 65 <li><h3>November 2009</h3>Die Seite "Rundfunk" wurde neu gestaltet; insbesondere durch größere, ästhetische Bilder und Erweiterung des Textes. Wir werden sukzessive alle weniger guten Bilder der Homepage durch solche mit höherer Auflösung ersetzen. Bitte bedenken Sie jedoch, dass unsere Bilder kopierrechtlich geschützt sind.</li>66 67 68 </li>69 55 70 56 -
de/rechnertechnik/fruehe-computer.shtm
r224 r226 19 19 <!--#echo encoding="none" var="heading" --> 20 20 <div id="content"> 21 <h2 ><!--#echo var="title" --></h2>21 <h2 id="pdp8L"><!--#echo var="title" --></h2> 22 22 <p> 23 23 Unter "Minicomputer" würden sich die Kids heute einen Computer im Handy- oder Armbanduhrformat vorstellen. In den 60er und frühen 70er Jahre war das anders. Ein Computer war prinzipiell riesig (siehe UNIVAC), so dass ein 300kg-Computer eben "mini" war. Frühe Computer sind wegen ihrer stattlichen Größe und der sehr schönen transparenten Zusatzgeräten vor allem in ihrer Funktion sehenswert. … … 40 40 <div class="box center" style="min-width: 840px;"> 41 41 <img src="/shared/photos/rechnertechnik/dec/pdp-8,pannel.jpg" width="400" height="300" alt="PDP-8 Bedienungspannel" /></div> 42 <p class="bildtext"> Links: <b>PDP-8</b> mit Magnetband-Einheit TU 580, Lochstreifenleser und Festplatte, rechts: Bedienungspannel.</p>42 <p class="bildtext"><small>Links: <b>PDP-8</b> mit Magnetband-Einheit TU 580, Lochstreifenleser und Festplatte, rechts: Bedienungspannel.</small></p> 43 43 44 44 <p>Eines der musealen Highlights ist die PDP-8 Komplettanlage, bestehend aus Prozessor, Bandlaufwerk TU 580 (gehörte ursprünglich zur PDP-5, Bj. 1963), Lochstreifenleser/stanzer PC 01, Festplatte DF 32 mit unbeweglichen Köpfen und dem Teletype Fernschreiber als Drucker. Diese Classic-8 ist der erste in Serie gebauter "Minicomputer" der Welt (Bj. 1965, Serien Nr. 100). Die Halbleiter waren noch einfache Transistoren (keine ICs), daher ist dies eine Anlage der 2. Computergeneration. <br> 45 45 <div class="box left" style="min-width: 840px;"> 46 46 <img src="/shared/photos/rechnertechnik/dec/pdp8-fluegel.jpg" width="400" height="345" alt="PDP-8 Flügel" /></div> 47 <p> Aufgebaut ist dieser Computer durch eine Vielzahl verschiedener Logik- und Register-Module. Die logischen Entscheidungen werden im Prinzip durch eine intelligente Kombination von NANDs und NORs realisiert. Register, also schnelle Zwischenspeicher, werden mit Hilfe von Flip-Flop-Schaltungen aufgebaut. Die umfangreiche Verdrahtung der Module erfolgt durch die sogenannte "Wire-Wrap"-Technik (Wickelverbindung), deren Funktion in <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Wickelverbindung">Wikipedia</a> nachzulesen ist. Diese Wire-Wrap-Verbindungen wurden bis in die 80er Jahre bei allen größeren Rechnern angewendet. Es ist eine einfache Möglichkeit, räumlich beliebig liegende Modulanschlüsse miteinander zu verbinden. Anfangs erfolgte das "Wrappen" noch per Hand und wurde später durchAutomaten ausgeführt. Auch heute gibt es bei Versuchsschaltungen noch solche Verbindungen.<br>47 <p> Aufgebaut ist dieser Computer durch eine Vielzahl verschiedener Logik- und Register-Module. Die logischen Entscheidungen werden im Prinzip durch eine intelligente Kombination von NANDs und NORs realisiert. Register, also schnelle Zwischenspeicher, werden mit Hilfe von Flip-Flop-Schaltungen aufgebaut. Die umfangreiche Verdrahtung der Module erfolgt durch die sogenannte "Wire-Wrap"-Technik (Wickelverbindung), deren Funktion in <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Wickelverbindung">Wikipedia</a> nachzulesen ist. Diese Wire-Wrap-Verbindungen wurden bis in die 80er Jahre bei allen größeren Rechnern angewendet. Es ist eine einfache Möglichkeit, räumlich beliebig liegende Modulanschlüsse miteinander zu verbinden. Anfangs erfolgte das "Wrappen" noch per Hand und wurde später von Automaten ausgeführt. Auch heute gibt es bei Versuchsschaltungen noch solche Verbindungen.<br> 48 48 Das Bild links zeigt den geöffneten Computer, wobei der rechte Flügel ausgeklappt ist. Hier erkennt man die Wire-Wrap-Verbindungen.</p> 49 49 <small>Der Prozessor und der Lochstreifenleser sind Leihgaben des <a href="http://www.fitg.de">"FITG", Frankfurt </a></small> … … 56 56 <img src="/shared/photos/rechnertechnik/dec/8i-pannel.jpg" width="400" height="292" alt="PDP 8i Bedienungspannel" /> 57 57 </div> 58 59 <p>Im Jahre 1967 waren die ersten TTL-ICs (Transistor-Transistor-Logik) der Serie 74xx lieferbar. DEC war mit dem Rechner 8i damit ganz vorne in der Entwicklung. Man hatte mit dem Langzeitverhalten (spätere Defekte) solcher Integrierten Schaltungen noch keine Erfahrung. UNIVAC hat daher selbst 1969 lieber noch auf die immerhin 2 Jahre bewährte DTL-Technik gesetzt. Zum Glück erwiesen sich die TTL-ICs als genauso stabil wie die DTL-Serie. Doch der Integrationsgrad war viel höher, so dass der Platzbedarf schrumfte. <br> 60 Dieser erste Rechner mit integrierten Schaltungen von DEC war nicht gerade billig. Alleine die CPU (im Bild links, Mitte) ohne Peripherie kostete damals 27000 $. Bei dem Umrechnungskurs der 60iger Jahre entspricht das ca. 55000 Euro. <br/>Der Arbeitsspeicher (Ringkerne) hatte eine Kapazität von 8 kB. Während der Bearbeitung eines "größeren" Problems müssen eventuell fortwährend Files (Programme, Daten) auf ein Tape (Magnetband) ausgelagert und später wieder eingelesen werden. Um mit sowenig Arbeitsspeicher dennoch erstaunlich effektiv arbeiten zu können, wurde schon in diesen frühen Jahren ein ausgesprochen intelligentes Betriebssystem (OS/8) entwickelt! Es ist sehr interessant, dem Rechner bei seiner Arbeit zuzuschauen.</p> 58 <p class="bildtext"><small>Links die PDP-8i Anlage mit zwei DEC-Tapes TU 55, Hight Speed Lochstreifenleser/stanzer PC 04, Calcom 563 Plotter (oben) und einer Teletype (nicht im Bild).<br> 59 Oben: Konsole des Rechners.</small></p> 60 61 <p>Im Jahre 1967 waren die ersten TTL-ICs (Transistor-Transistor-Logik) der Serie 74xx lieferbar. DEC war mit dem Rechner 8i damit ganz vorne in der Entwicklung [die Bezeichnung "8i" begründet sich mit: "With <b><u>i</b>ntegrated</u> circuits"]. Man hatte mit dem Langzeitverhalten (spätere Defekte) solcher integrierten Schaltungen noch keine Erfahrung. UNIVAC hat daher selbst 1969 lieber noch auf die immerhin 2 Jahre bewährte DTL-Technik gesetzt. Zum Glück erwiesen sich die TTL-ICs als genauso stabil wie die DTL-Serie. Doch der Integrationsgrad war wesentlich höher, so dass der Platzbedarf schrumfte. <br> 62 Dieser erste Rechner mit integrierten Schaltungen von DEC war nicht gerade billig. Alleine die CPU (im Bild links, Mitte) ohne Peripherie kostete damals 27000 $. Bei dem Umrechnungskurs der 60iger Jahre entspricht das ca. 55000 Euro. <br/>Der Arbeitsspeicher (Ringkerne) hatte eine Kapazität von 8 kB. Während der Bearbeitung eines "größeren" Problems müssen eventuell fortwährend Files (Programme, Daten) auf ein Tape (Magnetband) ausgelagert und später wieder eingelesen werden. Um mit sowenig Arbeitsspeicher dennoch erstaunlich effektiv arbeiten zu können, wurde schon in diesen frühen Jahren ein ausgesprochen intelligentes Betriebssystem (PS/8 bzw. OS/8) entwickelt! Es ist sehr interessant, dem Rechner bei seiner Arbeit zuzuschauen.</p> 61 63 <p>Für alle, die einen solchen Computer noch nie gesehen haben, sei angemerkt, dass dieser mit Plotter über 2m hoch ist und ein Gewicht von ca. 300 kg hat.</p> 62 <p>Die Peripherie besteht aus 2 x TU 55 (Bandlaufwerke), PC 04 (High speed Lochstreifenleser), Calcomp 563 Plotter (oben) und natürlich einer Teletype (hier nicht abgebildet).</p>64 63 65 64 66 65 <h3 id="pdp8L">PDP-8L</h3>67 <h3>PDP-8L</h3> 66 68 67 69 <div class="box left clear-after"> … … 71 73 72 74 <p>Viele Anwender von DEC-Rechnern benötigten die hohe Kapazität an Speicher und einbaubaren Optionen nicht. Daher entwickelte DEC einen abgespeckten Rechner der nur wenige vorverdrahtete Einbauoptionen ermöglichte. Der Kernspeicher hatte nur 4kB Speicherkapazität, durch ein zusätzliches externes Kabinett war dieser auf 8kB erweiterbar. <br> 73 Unsere PDP-8L war "hoch" ausgebaut: HSR (Hight-Speed) Lochstreifenleser und ein TC01 DEC-Tape-Control mit zwei TU55 Laufwerken und Zusatzspeicher. Damit konnte man schon eine Menge anfangen. FOCAL, eine von DEC entwickelte Programmiersprache (ähnlich wie BASIC) lief problemlos und machte den Computer zu einem kleinen relativ leistungsfähigen Rechner der unteren Preisklasse (<b>L</b>ow-Cost, daher 8<b>L</b>).</p></div> 75 Unsere PDP-8L war "hoch" ausgebaut: HSR (High-Speed-Reader) Lochstreifenleser und ein TC01 DEC-Tape-Control mit zwei TU55 Laufwerken sowie Zusatzspeicher. Damit konnte man schon eine Menge anfangen.<br> 76 DEC entwickelte eine eigene Dialog-Sprache [<b>FOCAL</b>: Formulating Online Calculations in Algebraic Language], die es dem Benutzer ermöglichte, in unmittelbarer Konversation mit dem Rechner zu stehen. Es wird ein direkter Compiler benutzt, jeder Befehl wird sofort in die Maschinensprache übersetzt. Diese Sprache ist ähnlich wie BASIC, jedoch etwas weniger komplex. FOCAL lief problemlos mit 4kB Kernspeicher und machte den Computer zu einem kleinen relativ leistungsfähigen Rechner der unteren Preisklasse (<b>L</b>ow-Cost, daher 8<b>L</b>).</p></div> 74 77 75 78 … … 87 90 <img src="/shared/photos/rechnertechnik/dec/pdp-12-innen.jpg" width="297" height="676" alt="DEC LAB-12-Flip-Chips" /> 88 91 <div class="bildtext">Das nebenstehende Bild zeigt einen Teil des Innenlebens der PDP-12 mit 462 hier sichtbaren Flip-Chip Modulen.</div> 89 <p> Unser Rechner war durch den Einbau folgender Optionen sehr komfortabel nutzbar :<br>92 <p> Unser Rechner war durch den Einbau folgender Optionen sehr komfortabel nutzbar (in den runden Klammern steht die Zahl der dazu notwendigen Module):<br> 90 93 91 <small><b>AD12 [A-D-Control] :</b><br>94 <small><b>AD12 [A-D-Control](12):</b><br> 92 95 16-Kanal AD-Wandler mit 10bit Auflösung im Bereich bis 60kHz mit 30dB Dämpfung.<br> 93 <b>DM12 [Data Break Multiplexer for KF12-B] :</b><br>96 <b>DM12 [Data Break Multiplexer for KF12-B](6):</b><br> 94 97 Erweitert den KF12-B (Interrupt-Controller) um den Anschluss von drei Speicherdirektzugriff-Geräten. Dadurch konnte Hochgeschwindigkeits-Peripherie in den CPU-Taktpausen direkt in den Kernspeicher lesen/schreiben und so bis zu 6,5Mbit/sec transportieren. DMA (Direct Memory Access) ist spätestens seit den 90ern Standard für schnelle Datenübertragung. Dennoch hatte USB im Jahr 2000 nur 1Mbit/sec transportiert!<br> 95 <b>DP12A [TTY-Dataphone] :</b><br>98 <b>DP12A [TTY-Dataphone](4):</b><br> 96 99 Mit den DP12-Modulen konnte man weitere Teletypes und Modems anschließen, in der besten Ausbaustufe sogar asynchron bis 100kBaud (zum Vergleich: Modems in den 90ern haben nur mit 57kBaud gearbeitet). Die Geräte arbeiteten bereits per standardkonformem EIA-232 (RS232) und ASCII. Das DP12-E arbeitete vermutlich nach einem Standard der Electronic Engineering Association.<br> 97 <b>DR12 [Relays and Control] </b><br>100 <b>DR12 [Relays and Control](1)</b><br> 98 101 Stellt ein Register mit sechs Bits für sechs Relais zur Verfügung, die für beliebige externe Aufbauten genutzt werden können. Mit zwei zusätzlichen Microinstruktionen können die Relais per Programm aktiviert sowie deren Zustand, der durch Lämpchen auf dem Frontpanel angezeigt wird, ausgelesen werden.<br> 99 102 100 <b>KE12 [Extended Arithmetik Element] :</b><br>103 <b>KE12 [Extended Arithmetik Element](14):</b><br> 101 104 Erweitert die ALU um asynchrone Hochgeschwindigkeitsrechenwerke für 12-bit-Multiplikation und 5-bit Schrittzähler. Die zusätzlichen Bauteile werden über neue Mikroinstruktionen (Opcodes/Assembler-Befehle) angesprochen.<br> 102 <b>KF12 [Multi Level] :</b><br>105 <b>KF12 [Multi Level](54):</b><br> 103 106 Stellt 15 verschieden priorisierte Interrupt-Leitungen zu Verfügung, die sich je bis zu 6 Geräte teilen konnten. Die Prioritäts-Level wurden durch einen Stack organisiert, die Interruptroutinen über Interruptvektoren gekoppelt. Spätestens den 80ern wurden solche Funktionen im PIC (Programmable Interrupt Controller) in jedem CPU implementiert.<br> 104 <b>KT12 [Time-Sharing Option] :</b><br>107 <b>KT12 [Time-Sharing Option](2):</b><br> 105 108 Ausreichend Speicher und Peripherie (genügend TTYs und I/O-Geräte) vorausgesetzt, können mit diesem Modul bis zu 16 Benutzer ihre Programme (scheinbar) simultan ausführen (Multitasking). Das Scheduling wurde durch ein zentrales Time Sharing Monitor-Programm realisiert. Bereits in den 80ern waren 3 Ringe (Privilegierungsebenen) Standard, die Mehrbenutzerfunktionen wurden softwaremäßig implementiert.<br> 106 <b>KW12-A [Real Time Clock] :</b><br>109 <b>KW12-A [Real Time Clock](19):</b><br> 107 110 Eine Echtzeituhr mit Auflösung bis zu 2,5us per internem Quarz. Die Timer konnten damit extrem genau auflösen, etwa zur exakten zeitgetriggerten Ansteuerung von Peripherie. Zusätzlich konnte auch eine externe Zeitquelle angeschlossen werden. Darüber wurde der Anschluss des Zeitsignalgebers DFC77 für die Atomzeit aus der Physikalisch-Technischen Bundestanstalt realisiert.</p></small> 108 111 <div class="box left no-copyright"> 112 <img src="/shared/photos/rechnertechnik/dec/pdp-12anwendung.jpg" width="400" height="366" alt="Typischer Einsatz einer PDP-12 in der Wissenschaft" /> 113 <p class="bildtext"><small>Bild links: Typischer Einsatz einer PDP-12 in der Wissenschaft ca. 1970. [Quelle:"digital products and applications, 1971"]</small></p></div> 114 109 115 <p>Weitere Kabinetts sind in diesem Rechner eingebaut, die den Anschluss von zusätzlicher Peripherie ermöglicht hat:</p> 110 116 111 <p><small><b>AA50P:</b> Kabinett zu m Einbau zusätzlicher Analog-Digital Wandler.<br>117 <p><small><b>AA50P:</b> Kabinett zur Bestückung von zusätzlichen Digital-Analog-Wandlern. 3 von 6 möglichen sind eingebaut.<br> 112 118 <b>BA12:</b> Ist ein Kabinett zur Erweiterung der Peripherie, z.B. Lochstreifenleser/Stanzer PC05, Lochkartenleser usw.<br> 113 119 <b>DW08A:</b> Mit Hilfe dieser Kabinett-Option lassen sich auch Geräte mit "negativem Bussystem" anschließen. Negative Logik wurde zu Zeiten der Germanium-Technik (pnp-Transistoren) verwendet (z.B. Plattenlaufwerk mit feststehenden Köpfen "DF32").<br> -
de/suche.shtm
r184 r226 10 10 --><!--#set var="next_title" value="Kontakt/Impressum" 11 11 --> 12 <title> technikum29 - <!--#echo var="title" --></title>12 <title>Technikum29 - <!--#echo var="title" --></title> 13 13 14 14 <!--#include virtual="/de/inc/head.inc.shtm" --> … … 39 39 </p> 40 40 </div> 41 <p>Weiterhin suchen wir Germaniumtransistoren zur Reparatur alter Computer</p>42 41 43 42 44 <h3>Ger äte und Manuals</h3>43 <h3>Geräte, Manuals und Bauteile</h3> 45 44 46 < p>Folgende Geräte bzw. Manuals suchen wir jederzeit:</p>45 <b><p>Folgendes suchen wir jederzeit:</p> 47 46 <ul> 48 <li> <b>Tektronix Oszilloskop 555 (Dual-Beam)</b></li>49 <li>Jegliche Röhrenrechner</li> 50 51 <li> sehr alte xy-Schreiber und Plotter</li>52 47 <li>Teletype Fernschreiber Modell ASR 35 und Modell 28</li> 48 <li>Tektronix Oszilloskop 555 (Dual-Beam)</li> 49 <li>Germaniumtransistoren (auch Platinen mit solchen Transistoren)</li> 50 <li>Jegliche Röhrenrechner, Rechner und Anlagen mit Transistoren</li> 51 <li>sehr alte xy-Schreiber und Plotter</li> 53 52 <li>jegliche Telegraphietechnik</li> 54 <li>sowie alles, was zu unseren Themen passt</li> 55 <li>Bedienungsanleitung für den NCR 446 - Rechner (Kopie reicht)</li> 56 <li>Ein Programmier-Handbuch zur BULL GAMMA 10 EDV Anlage</li> 57 </ul> 53 <li>Ein Programmier-Handbuch zur BULL GAMMA 10 EDV Anlage</li><br> 54 <li>sowie alles, was zu unseren Themen passt</li> 55 </ul></b> 58 56 59 57
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