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Abbildung eines Kernspeichers im Vergleich zu einem Streichholz

Die Kapazität der Kernspeicher wurde immer größer bei drastisch abnehmenden Volumen. Das Bild zeigt eine Ebene eines Speichers (Bj. ca. 1975-1978). Die Fläche entspricht der des 144-Bit-Speichers auf der vorhergehenden Seite. Die Kerne sind mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen. In dieser Ebene befinden sich über 16000 Kerne. Nur in einer Vergrößerung sind sie sichtbar. Der Speicherblock beinhaltet 16 Ebenen mit insgesamt ca. 256000 Kernen, er kann also 32 kB (Wortlänge 8 Bit) speichern. Dazu wurde ein Volumen von ca. 2,5 dm³ benötigt, das entspricht 2,5 Milchtüten! Damit sind die Grenzen und auch das Ende dieser Speicherära aufgezeigt.
Die Zugriffszeit sinkt mit der Verkleinerung des Ringkernes. Hier beträgt sie ca. 0,2 µs. Wird die Information eines Kerns (links- oder rechtsdrehender Magnetismus steht für "0" bzw. "1") ausgelesen, so wird er dadurch entmagnetisiert. Damit der Inhalt dieses Bits nicht verloren geht muß er sofort wieder magnetisiert werden. Diese gesamte Zykluszeit liegt bei ca. 0,5 µs. (Zum Vergleich: Bei einem 2 kB Laufzeitspeicher beträgt sie ca. 1 ms, also 2000 mal mehr! Bei einem Halbleiterspeicher von 1975 lag sie jedoch bereits unter 100 ns, war also 5 mal kleiner).

Kernspeicher haben einen entscheidenden Vorteil: Sie behalten ihr Gedächtnis. Man kann einen z.B. 1975 abgeschalteten Rechner heute wieder mit den Programmen starten, die zuletzt dort "abgelegt" wurden. Ein Booten ist nicht notwendig.
Noch lange nach der Zeit des Kernspeichers bezeichnete man den Arbeitsspeicher eines Rechners mit "Core" (Kern), obwohl längst Halbleiterchips verwendet wurden.